Obwohl eine dauerhaft, konsequent angewandte Super Martingale mit hoher Wahrscheinlichkeit über kurz oder lang zum Totalverlust des Wettkapitals führt, sei das System hier der Vollständigkeit halber erklärt.
Super Martingale funktioniert prinzipiell genauso wie die originale Martingale, mit dem Unterschied, dass die Wetteinsätze nach verloreren Wetten noch extremer erhöht werden. Konkret bedeutet dies, dass nach jeder verlorenen Wette nicht nur der Wetteinsatz verdoppelt wird, sondern zusätzlich noch eine Einheit dazugegeben wird. Die Progression ist extrem steil und bei einem Standardeinsatz von € 1 sind die ersten zehn Progressionseinsätze wie folgt:
Super Martingale: 1 – 3 – 7 – 15 – 31 – 63 – 127 – 255 – 511 – 1023 ... etc.
Wie bei der originalen Martingale macht man auch mit der Super Martingale so lange Gewinn bis man von einer langen Pechsträhne heimgesucht wird. Wiederum gilt, dass in den späteren Progressionsstufen die Einsätze sehr hoch sind (z.B. bereits 255 Einheiten in der achten Stufe) um – verhältnismäßig - wenig Gewinn zu erwirtschaften. Der Gewinn fällt allerdings im Vergleich zur originalen Martingale höher aus (wo – unabhängig davon in welcher Progressionsstufe die Gewinnwette kommt – immer nur eine Einheit gewonnen wird); je höher die Progressionsstufe desto mehr Einheiten werden bei der Gewinnwette gewonnen.
In der 3. Stufe würde man beispielsweise mit einer erfolgreichen Wette drei Einheiten gewinnen, in der 5. Stufe fünf Einheiten etc etc. Allen Angaben wird natürlich vorausgesetzt, dass immer Wetten mit einer Quote von exakt 2,0 gespielt werden. Grundidee der Super Martingale ist, dass kürzere Verluststrähnen (drei bis fünf hintereinander verlorene Wetten) mit mehr Gewinn abgeschlossen werden als dies bei der original Martingale der Fall wäre. So würde man sich rascher ein größeres Gewinnpolster schaffen um auch bei längeren Pechsträhnen noch „ruhig“ die Wetteinsätze zu platzieren.
Unerfahrenen Wettern erscheinen Systeme wie die Martingale oder die Super Martingale oftmals attraktiv, da die Auffassung vorherrscht, dass es unwahrscheinlich sei viele Wetten hintereinander zu verlieren. Dazu sei gesagt, dass selbst erfahrene Profis nicht selten von langen Durststrecken heimgesucht werden. Gelangt man bei der Super Martingale z.B. in die sechste Progressionsstufe so müsste man bei einer Einheitsgröße von € 5 bereits € 635 zu einer Quote von 2,0 setzen um alle vorangegangenen Verluste zu tilgen und € 35 Reingewinn zu erwirtschaften. Wer bei einem Standardeinsatz von € 5 bereit ist € 635 auf ein Spiel zu setzen muss Nerven wie Drahtseile haben. Ginge auch diese Wette verloren, dann wären bei der nächsten Wette bereits € 1275 fällig. Schwer vorzustellen, dass jemand im Falle des Falles wirklich dazu bereit ist ein durchschnittliches Monatsgehalt zu riskieren nur um ein starres Wettsystem durchzuziehen; noch dazu wenn man bedenkt, dass man durch die vorangegangen Verluste bereits ebensoviel verspielt hat.
Kurz zusammengefasst: Wem die original Martingale zu wenig Nervenkitzel bietet (schwer vorstellbar), der sollte sich näher mit der Super Martingale befassen.
Weiterführende Artikel zu Verlustprogressionen
Verlustprogression Grundlagen
D'Alambert
Fibonacci
Martingale